Herbstferien in Spanien Teil 4 – Gorg de Can Batlle

Langsam neigte sich der Herbsturlaub dem Ende. Nach einem gemütlichen Morgen beschlossen wir, auch am letzten Tag vor Ort nochmal eine Wanderung zu machen. Ziel war diesmal ein Wasserfall in einem alten Vulkangebiet. Barky und Doria waren schon sehr gespannt, wann wir starten würden.

Da wir gestern schon ausgiebig am Cap de Creus wandern waren, planten wir für heute nur eine kleinere Etappe. Der erste Wasserfall (Can Cotilla oder Molí de Can Riera) auf der Komoot-Wanderung „Salt del Batlle und die Pools von Santa Pau – Rundweg durch den Naturpark der Vulkanzone der Garrotxa“ war nur knapp drei Kilometer vom Parkplatz entfernt. Das erschien uns für den letzten Tag vor Ort eine gute Option, da wir anschließend Henriette für die Abreise am nächsten Morgen noch vorbereiten mussten.

Das Wetter war diesmal sehr bewölkt, aber die Temperaturen waren für eine Wanderung sehr angenehm und nicht zu heiß. Wir wanderten durch grüne Hügellandschaft, vorbei an einem Hof, der Hühner hielt.

Wir konnten uns zwar hier noch nicht vorstellen, wo ein Wasserfall sein sollte, aber folgten einfach weiter unserem Weg. Die grünen bewaldeten Hügel waren ein starker Kontrast zur eher kargen Küste direkt am Meer und durchaus reizvoll. Unterwegs passierten wir eine kleine Bastei und kamen anschließend in den Wald hinein.

Dort führte uns der Wanderweg an einer Herde Rinder vorbei. Zum Glück waren sie eingezäunt und Barky und Doria blieben ruhig.

Der ursprüngliche Weg laut Komoot sollte uns immer wieder abbiegen lassen, was aufgrund vieler gesperrter Privatwege jedoch nicht erlaubt war. Allerdings war ein offizieller Wanderweg sehr gut ausgeschildert. Einzig der Name des Wasserfalls und die Entfernung unterschied sich. Statt des Can Cotilla in knapp 3 Kilometern war immer der Gorg de Can Batlle in 5 Kilometern ausgeschildert.

Wir diskutierten nur recht kurz und waren uns schnell einig: einen Wasserfall wollten wir unbedingt sehen, dann nahmen wir eben die Mehrkilometer in Kauf. Einfach umzukehren fühlte sich falsch an. So gingen wir weiter in den Wald hinein. Der Weg wechselte immer wieder zwischen eher weichem Waldboden steinigen Passagen, so wurde es nie langweilig.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörten wir dann endlich ein Rauschen – wir hatten den Wasserfall erreicht!

Der Weg führte über eine Brücke daran vorbei, doch ich wollte sehr gerne irgendwie näher ran, also schauten wir uns noch etwas genauer um. Der obere Teil war ein idyllischer See.

Wir entdeckten natürlich angelegte Stufen und kletterten mutig hinunter. Diesmal war ich die treibende Kraft, ich wollte diesen Wasserfall unbedingt aus der Nähe erleben. Was für eine faszinierende Erfahrung.

Wir waren ganz alleine am Wasserfall und es war dort einfach so ruhig und friedlich, ich fühlte mich richtig beseelt.

Natürlich durften Bilder von Barky und Doria nicht fehlen, trittsicher bahnten sie sich den Weg zu mir. Mal wieder ein typisches Beispiel für das Vertrauen, das ein Kromfohrländer zu seinem Besitzer aufbaut und diese wundervolle Eigenschaft, uns gerne überallhin zu begleiten – zuhause manchmal Fluch, in dieser Situation Segen – es ist immer eine Frage der Sichtweise.

Schweren Herzens trennten wir uns von diesem kraftvollen und gleichzeitig erholsamen Ort und marschierten den ganzen langen Weg zurück. Den Komoot-Rundweg sind wir nicht gelaufen, sondern denselben Weg hin und zurück, die 10,16 Kilometer haben uns gereicht.

Kurz vor dem Auto kamen wir noch in eine Regenfront, dafür wurden wir auf dem Rückweg zum Campingplatz mit einem kleinen Regenbogen belohnt.

Diese Wanderung hat nun zwar deutlich länger gedauert, als geplant, jedoch schafften wir es noch, alle Vorbereitungen für die Heimreise zu erledigen. Am nächsten Morgen ging es – wieder mit Zwischenübernachtung in Frankreich – zurück nach Hause.

Unser Fazit: Auch für 10 Tage lohnt sich diese Strecke aus unserer Sicht – zumindest wir sind verrückt genug, für diese wunderschönen Erlebnisse die Fahrt auf uns zu nehmen.

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