Texel-Urlaub – Sommer 2018

Seitdem Barky unser Leben bereichert, haben wir oft den Tipp bekommen, auf Texel Urlaub zu machen, da die Insel wunderschön und vor allem für den Urlaub mit Hund hervorragend geeignet sein soll. Also ging es auch im Sommer 2018 nach Texel.

Wir genießen die Urlaube auf Texel sehr. Diese beruhigende Weite tut uns allen gut, die Niederländer sind herrlich entspannt und es ist einfach toll, dass Barky uns fast überall hin begleiten und an sehr vielen Abschnitten am Strand auch frei laufen darf.

Inzwischen können wir Barky mit Spielzeug auch ins Wasser locken.

Barky genießt die Weite auf Texel genauso wie wir – das ist ein Paradies für Mensch und Hund.

Besuch beim Eisbauernhof Labora:

Der Eisbauernhof Labora ist ein Pflichtbesuch für alle, die gerne leckeres Eis mögen. Schon der Hinweg ist schön zu laufen und führt über eine kleine Brücke auf einen Fußweg neben der Straße her.

Während wir bei Labora in der Schlange anstanden, machten es sich Jana und Barky auf einer Kuh-Sitzbank gemütlich.

Anschließend machten wir uns auf die Suche nach einer der drei Handfähren. Auf dem Weg gab es eine sehr liebevoll eingerichtete Kaffeestation.

Endlich an der Handfähre angekommen, haben wir übergesetzt. Das war eine wackelige und lustige Aktion.

Leider mussten wir auf der anderen Seite feststellen, dass Hunde auf dem Deich verboten sind (selbst angeleint). Auf der Insel gibt es so viele andere Möglichkeiten mit Hund, wir wollten uns nicht über das Verbot hinwegsetzen. Wir möchten nicht, dass auf Dauer auch andere Dinge für Hunde eingeschränkt werden, nur weil sich einige Leute nicht an die Regeln halten. Also haben wir wieder umgedreht und sind zurück gewandert.

Barky auf der Suche nach Hochlandrindern und Wildpferden:

Diesmal stand eine Wanderung in der Bollekammer auf dem Programm. Dort gibt es zwei Wanderwege, auf denen man freilaufenden Wildpferden und Hochlandrindern begegnen kann. Man soll dabei immer einen Abstand von mindestens 25 Metern zu den Tieren einhalten. Hunde dürfen in diesem Gebiet nur angeleint laufen. Barky rennt zwar als typischer Kromfohrländer nicht weit von uns weg, aber wir haben diese Regel dann trotzdem lieber eingehalten. Beim nächsten Besuch dort würden wir eine Schleppleine nutzen, damit Barky sich in einem etwas höheren Radius bewegen darf.

Bei brütender Hitze spazierten wir den Wanderweg durch die Dünenlandschaft und tatsächlich entdeckten wir die Wildpferde auf einem Hügel. Leider waren sie etwas weiter weg, aber wir freuten uns trotzdem wie Schneekönige, denn in der hügeligen Landschaft der Bollekammer gibt es eben auch sehr gute Versteckmöglichkeiten und eine Sichtung ist nicht garantiert.

Hochmotiviert widmeten wir uns dem zweiten Teil des Wanderwegs. Wir wollten doch so gerne auch die Hochlandrinder erspähen. Das Genörgel der Kinder beantworteten wir mit Sätzen wie „Hinter dem nächsten Hügel sehen wir sie bestimmt“ oder „Gleich haben wir den Rundweg geschafft, dann könnt ihr euch ausruhen“. Doch da hatten wir die Rechnung ohne die Highland-Cattles gemacht.

Ca. 500 Meter vor Abschluss der Wanderung schnitten sie uns den Weg ab. Sie lagen mitten auf unserem Wanderweg. Links gab es dorniges Gestrüpp und ein Wasserloch, in dem sich weitere Rinder abkühlten, rechts war alles voller Schilf und eben auch nasser Boden. Allen Warnungen meines Mannes und der Kinder zum Trotz fasste ich den Entschluss, dass es doch sicher möglich wäre, die Herde zu durchqueren. Ich näherte ich mich mehr oder weniger mutig (oder dumm?)  mit Barky auf den Arm vorsichtig den Hochlandrindern in der Hoffnung, irgendwie daran vorbei zu kommen. Es gibt ja immer wieder Berichte davon, wie friedlich diese Tiere sind und dass sie die Menschen auf ihren Wanderwegen bereits gewöhnt sind.

Leider hatte ich die Rechnung ohne die Muttertiere gemacht, sie hatten nämlich Kälber dabei. Die waren zwar schon recht groß, aber als ich relativ nah dran war, stellte sich ein Muttertier vor ihr Kalb und drängte es auf die andere Seite des Weges. Ich sah darin meine Möglichkeit, den Abtand seitlich zu erhöhen und näherte mich weiter. Daraufhin senkte das Muttertier den Kopf und starrte mich an.

Mein Herz pochte in meiner Brust, zum Glück blieb Barky auf meinem Arm ruhig. Nach diesen zwei vergeblichen Versuchen, an den Rindern vorbei zu kommen, drehte ich mich um und ging langsam zu meiner Familie zurück – immer mit der Angst im Nacken, dass das Rind mir folgt. Das hat es zum Glück nicht gemacht und so waren wir uns sofort einig und traten den Rückzug an. Das bedeutete knapp 2 Kilometer „Umweg“, aber der war uns das wert…

Familientreffen am Strand:

Barkys große Halbschwester Ameli fährt ebenfalls regelmäßig nach Texel und so haben wir uns schon im Vorfeld abgesprochen und uns für den letzten Abend unseres Urlaubs am Strand beim Leuchtturm im Norden der Insel verabredet. An dieser Stelle ist der Strand besonders breit und die Hunde können hervorragend rennen. Schwimmen ist aufgrund der Strömung zwar verboten, aber ins Wasser wollten wir sie abends auch nicht mehr schicken.

Manchmal weht am Strand eine steife Brise.

Bei einem tollen Sonnenuntergang verabschiedeten wir uns anschließend vom Meer – aber nur mit der Gewissheit zurückzukommen. Wir sind definitiv mit dem Texel-Virus infiziert.

Barky wird longiert

Longieren – damit habe ich immer im Kreis laufende Pferde an der Longe verknüpft. Das geht auch mit Hunden? Aber wofür soll das gut sein? Diese Fragen stellte ich mir, als ich das erste Mal in unserer Hundeschule Pfötchenuni vom Longieren der Hunde gehört habe.

Tatsächlich funktioniert das Longieren der Hunde etwas anders als das der Pferde:

Der Mensch steht im Zentrum des Longierkreises und steuert den Hund sowohl durch Stimme als auch durch Körpersprache. Der Hund befindet sich außerhalb des Kreises, muss diese Distanz aufrechterhalten und nonstop auf seinen Menschen achten. Durch die hohe Konzentration, die der Hund leisten muss, eignet sich das Longieren hervorragend für Hunde, die u. a. Unsicherheiten im Umgang mit Artgenossen zeigen oder ein hohes Erregungslevel aufweisen. Also perfekt für meinen kleinen unruhigen Barky.

Anfangs habe ich Barky an der Leine am Rand des Kreises entlang geführt, ich innen, er außen. Erstmal musste er ja verstehen, was ich überhaupt von ihm möchte. Schnell hat er kapiert, dass er angeraunzt wird, wenn er in den Kreis hinein läuft und dass er tolle Bestätigung bekommt, wenn er sich friedlich außen am Kreis entlang bewegt. Hatte ich schon erwähnt, dass Kromfohrländer schnell lernen??? Das Longieren fördert die Bindung zwischen Hund und Mensch ungemein, das war einer DER Gründe, warum ich mich für Barky dazu entschieden habe, das mal auszuprobieren.

Wenn der Hund das Grundprinzip kapiert hat und befolgt, dann können zusätzliche „Bausteine“ eingebaut werden:
– Richtungswechsel
– Tempowechsel
– Hürden
– Tonnen, um die herumgelaufen werden muss
– eine offene Stelle am Kreis (z.B. mit Slalomhütchen)
– ein zweiter Kreis, wobei dann von einem in den anderen gewechselt wird
– ein zweiter Hund am gleichen Kreis

Diese zusätzlichen Dinge werden nach und nach trainiert und damit ist Barky richtig schön ausgelastet – ich übrigens auch, denn jeder Baustein wird ja auch wieder mit einem neuen Kommando aufgebaut, wobei ich mir dann sowohl Kommando als auch Körperbewegung merken muss.

Damit wir auch zuhause üben können, habe ich mal einen Longierkreis in unserem Garten aufgebaut, wie man sieht geht das auch mit sehr einfachen Mitteln:

In diesem Video läuft Barky konzentriert am Kreis entlang, während Nachbars Schäferhund am Zaun kläfft. Genau diese Gelassenheit ist es, die ich fördern möchte. Barky soll andere kläffende Hunde ignorieren und ruhig „seine Arbeit“ erledigen und seine Aufmerksamkeit auf mich richten. Wie ihr seht, funktioniert das inzwischen sehr gut.

Das Longieren hat uns in Hinsicht auf Barkys Pöbelei anderen Hunden gegenüber ein gutes Stück weitergeholfen. Es hat seine Bindung zu mir gestärkt, er hat gelernt, sich auch unter Ablenkung auf mich zu konzentrieren und manchmal merkt man wirklich, wie gut es ihn auslastet, denn nach dem Longieren zeigt Barky sich immer sehr entspannt und zufrieden. Also los, probiert es mit euren Hunden auch mal aus, es ist nicht so kompliziert und sicher findet ihr in eurer Umgebung auch einen Trainer, bei dem ihr die Grundlagen erlernen könnt.

Annual Trophy Show 2018 Hannover

Am 01.07.2018 machte ich mich sehr früh morgens gemeinsam mit Nina auf den Weg zur Annual Trophy Show in den Messehallen von Hannover. Diesmal waren wir für so eine große Ausstellung richtig gut vorbereitet, wir hatten genügend Verpflegung (natürlich auch Wasser und Leckerchen für Barky), gemütliche Klappstühle und eine Kuscheldecke für Barky mit.

Wir kamen ohne Stau und dank der sehr guten Beschilderung pünktlich in Hannover an. Ich war gespannt, wie Barky auf die vielen anderen Hunde reagieren würde, so eine große Ausstellung hatten wir schon sehr lange nicht mehr besucht.

Ich glaube, er war so beeindruckt von der Masse an Hunden, dass er sich dann doch lieber auf mich verließ und keine Hundebegegnungen selbst regeln wollte. Barky zeigte sich recht ruhig und angenehm im Verhalten, wieder einmal war ich sehr stolz auf ihn und zuversichtlich, dass sich die weite Anreise zum Sammeln der Anwartschaften für den Champion-Titel lohnen würde.

Barky war in der Offenen Klasse gemeldet und wir hatten Glück, er präsentierte sich souverän und freundlich. Nach unserer erfolgreichen ersten Runde lief er gegen seinen Onkel Caius vom glatten Kiesel um den Titel Bester Rüde. Caius lebt in Dänemark und startet schon in der Champion-Klasse, er ist so gut auf die Ausstellungen traininert, dass er erwartungsgemäß den Durchgang gewann.

Richterbericht:

Über 2 Jahre alter Rüde von sehr guter Größe, Kopf mit passenden Ohren, Augen und Pigment. Sehr gute Halslänge, Körper in sportlicher Substanz, gerade Front, hinten kräftig bemuskelt und sehr gut gewinkelt. Rute hoch angesetzt. Passendes Haar und Farbe, freundliches Wesen, in der Bewegung hinten etwas eng.

Barky von der Ruhrhalbinsel
Offene Klasse
Bewertung: Vorzüglich 1, Reserve CACIB
CAC-VDH, CAC-Klub

Zuchtrichter: Peter Machetanz
Zuchtrichteranwärterin: Marion Eggeringhaus
Sonderleiterin: Sabine Lange

Nach der Aushändigung des Richterberichts bummelten wir mit einem entspannten Barky sogar freiwillig noch durch die Messehalle und schauten am Info-Stand des Rassezuchtvereins der Kromfohrländer vorbei.

Ganz spontan stimmten wir zu, bei der Rassevorstellung der Kromis auf der Showbühne mitzuwirken. Auch dabei präsentierte sich Barky sehr souverän und ich machte sogar kleine Tricks mit ihm (Pfötchen geben etc.). Mit so einem tollen Tag habe ich bei der Anreise morgens früh gar nicht gerechnet. Müde und überglücklich fuhren wir anschließend nach Hause.

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