A-Wurf vom Süggelbach – Geburt

Am 5. Mai 2024 weckte Doria mich morgens um 6 Uhr hechelnd und jammernd auf. Ich war sofort hellwach und ließ sie erstmal in den Garten. Doria war ungewöhnlich aufgeregt, buddelte erstmalig und hechelte immer wieder, so dass mir schnell klar war, dass das wohl die Vorbereitungsphase zur Geburt war – wir hatten nun Tag 59 der Trächtigkeit.

Fressen wollte sie auch schon nicht mehr, ihre Temperatur war auf 36,5 Grad abgesunken und sie kam wieder zur Ruhe, so dass wir nochmal bis ca. 8:30 Uhr weiterschliefen. Wir kontaktierten unsere Züchterin Astrid, die uns bei der Geburt unterstützen wollte. Um 11 Uhr war die Temperatur auf 36,2 Grad gesunken und Doria wechselte ab zwischen Buddeln in diversen Körbchen und zittern an Oberschenkeln und auch an der Brust vorne. Sie hechelte nun quasi dauerhaft durch.

Mittags kam dann Astrid bei uns an, Doria buddelte und hechelte sich durch den Tag und ab und zu zitterte sie. Normales Futter nahm sie nicht an, aber mit Ziegenmilch, Rührei, Wasser und ab und an mal einem Leckerchen brachten wir sie über den Tag.

Die Stimmung unter uns fünfen war enstpannt und zuversichtlich und wir scherzten immer wieder herum, wann wohl der erste Welpe geboren werden würde. Mit dem Hintergrundwissen, dass Dorias eigene Geburt mangels Wehentätigkeit im Kaiserschnitt endete, gaben wir ab da regelmäßig ca. alle 6 Stunden eine halbe Ampulle Frubiase, um die Wehen in Gang zu bringen.

Die eigentliche Geburt begann am 6. Mai, dem 60. Trächtigkeitstag, mit einer nur mit Fruchtwasser gefüllten Fruchthülle – was durchaus öfter vorkommt. Allerdings benötigte Doria zur Austreibung dieser Hülle etwa eine Stunde Zeit – von drei bis ca. vier Uhr morgens. Hierzu hatte ich ein großes Kunststoff-Körbchen mit mehreren Lagen Tüchern und Krankenhauseinlagen ausgelegt. Doria wollte erst ein Stoffkörbchen nutzen, da haben wir sie dann kurzerhand umgefrachtet.

Die Ankunft des allerersten Welpen bei uns im Zwinger vom Süggelbach war natürlich etwas ganz besonderes, gleichzeitig spannend und wir lernten, Dinge aus der Theorie in die Praxis umzusetzen – wir waren sehr dankbar, dass Astrid uns dabei unterstützt hat, das gab uns immense Sicherheit und schnell waren wir ein eingespieltes Team.

Willkommen auf der Welt, Herr Gelb

Innerhalb von einer Stunde hat Doria gleich vier Welpen geboren – da war zwischendurch nicht viel Zeit für Sentimentalitäten und es kam schnell Routine rein.

Willkommen auf der Welt, Frau Hellgrün

Willkommen auf der Welt, Frau Orange

Willkommen auf der Welt, Herr Rot

Nur eine Viertelstunde später kam schon Nummer fünf – Doria und wir arbeiteten gefühlt im Akkord.

Willkommen auf der Welt, Frau Pink

Während der kurzen Pause von etwa einer halben Stunde waren wir damit beschäftigt zu bewachen, dass alle Welpen trinken und die Zitzen selbständig oder mit Hilfe wieder erreichen, wenn sie sie verloren haben.

Willkommen auf der Welt, Herr Lila

Es war faszinierend zu beobachten, dass Doria ihre frischen Welpen säugte und gleichzeitig die Geburt einfach weiter voranging.

Eine knappe Dreiviertelstunde später kam dann ein trauriger Moment. Welpe Nummer sieben wurde geboren, allerdings reagierte er auf nichts, wir saugten ihn direkt etwas ab und versuchten auch, ihn mit kaltem Wasser zu stimulieren, aber leider half gar nichts. Er war zwar optisch vollständig entwickelt, aber mit seinen 116g vermutlich schon etwas länger nicht mehr am Leben, denn selbst sie kleinsten Hündinnen wogen 40g mehr als er. Auch Doria zeigte keinerlei Interesse, als wir ihr ihn hinhielten.

Dich durften wir leider nicht kennenlernen, aber wir finden dich sehr hübsch gelungen und schenkten dir noch am gleichen Tag einen Platz in unserem Garten, Herr Dunkelblau

Es blieb zum Glück nicht lange Zeit, sich traurigen Gedanken zu widmen, denn schon nach einer Viertelstunde ging die Geburt weiter. Wir hatten alle etwas Bedenken, ob weitere Welpen ebenfalls abgestorben sein würden, aber zum Glück war diese Sorge unbegründet.

Willkommen auf der Welt, Frau Hellblau

Nun war Doria und uns eine kleine Pause gegönnt – etwas Zeit zum Durchschnaufen und Kraft tanken. Dennoch war die Geburt noch nicht beendet, Welpe Nummer neun machte sich auf den Weg.

Willkommen auf der Welt, Herr Rosa

Doria wurde entspannter, im Ultraschall hatten wir damals 9 Herzen schlagen sehen, wir dachten schon alle, dass die Geburt nun beendet wäre, doch plötzlich zeigte Doria wieder Wehen.

Willkommen auf der Welt, Herr Schwarz

Ich war so dankbar, dass uns noch ein neunter lebender Hund geschenkt wurde.

Wir fingen an aufzuräumen, die erste Waschmaschinenladung wurde gestartet, jeder ging sich mal kurz die Beine vertreten und wir brachten Doria und ihre 9 Welpen in die Wurfbox, damit sie ganz in Ruhe gesäugt werden. Wir achteten darauf, dass jeder mal an die Zitzen kam und dass alle das auch selbständig schafften.

Dann entdeckte ich die Spitze einer kleinen Rute hinter Dorias Gesäß und meinte nur „oh, da sucht jemand an der falschen Stelle“ – griff zu, um den Welpen umzusetzen und hatte eine feuchte Fruchthülle inkl. frischem Welpen in der Hand.

Willkommen auf der Welt, Frau Dunkelgrün

Wir staunten nicht schlecht und Stefan, die Mädels und ich räumten erneut auf, Astrid saß vor der Box und plötzlich hieß es „Doria presst schon wieder“.

Nun wurden wir alle schnell – völlig unerwartet kam noch ein Nachzügler, den Astrid in Empfang nahm. Wir nabelten ihn in der Box ab und Stefan nahm ihn uns draußen entgegen. Was für ein unerwartetes Wunder!

Willkommen auf der Welt, Frau Grau

Doria hat also mit nur recht kurzen Pausen 12 Welpen geboren – was für eine tolle Leistung! Alleine wären wir sicherlich mit dem Tempo überfordert gewesen und danken deshalb Astrid noch einmal ganz herzlich, dass sie uns so souverän und routiniert geholfen hat – das war wirklich schön.

Nach der Geburt lösten sich dann nochmal alle aufgestauten Emotionen und mein Hirn wechselte sekündlich zwischen Glück über diese Welpenschar und Panik, wie wir das alles bewältigen können. Astrid fand sehr passende tröstliche und auch Mut machende Worte für uns und fuhr dann müde und auch zufrieden nach Hause.

Inzwischen haben alle wieder etwas Kraft gesammelt. Die Welpen rangeln um die besten Zitzen, Doria kommt langsam wieder zu Kräften und frisst seit heute auch schon besser. Wir beobachten, greifen notfalls ein und versorgen Doria und die Welpen nun bestmöglich, damit wir alle elf auch durchkriegen.

Drückt uns die Daumen!

Ein ganz besonderes Dankeschön gilt natürlich auch Papa Alvin und seinen Besitzern, die uns so spontan und herzlich empfangen und diesen Wurf überhaupt nur möglich gemacht haben.

Trainer Doria und ihre Fußballmannschaft… Doria hat damit Basimas erste Urenkel auf die Welt gebracht, auch das ist für uns ein ganz besonders schönes Gefühl von Verbundenheit.

In diesen Kleinen wird Dorias Mama Binou, die leider viel zu früh sterben musste, weiterleben. Es fühlt sich genau richtig an, diesen Schritt gegangen zu sein!

4 Kommentare

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  1. Ihr habt das alle toll gemacht 😍
    Nun wünsche ich euch eine super schöne Aufzuchtzeit, Gesundheit und Kraft allen Beteiligten Zwei- und Vierbeinern und auch mal ruhige Momente in dem ganzen Gewusel, um alles genießen zu können.

  2. So interessant zu lesen und auch so berührend…. wir drücken euch ganz fest die Daumen, daß es Doria und den 11 Welpen weiterhin gut geht und auch nochmal herzlichen Glückwunsch. Liebe Grüße Nadja mit Lenny

    • Eva mit Aiello auf 8. Mai 2024 bei 10:02
    • Antworten

    Ein wunderschöner Bericht. Ich habe fast das Gefühl, dabei gewesen zu sein. 🙂
    Hier werden alle verfügbaren Daumen und Pfoten für eine freudige und komplikatonslose Aufzucht gedrückt!!!
    Knuddler an die tolle Mama, aber natürlich auch an den lieben Onkel Barky.

    • Susanne Wimmer auf 7. Mai 2024 bei 20:09
    • Antworten

    Was für eine , zu Herzen gehende, Wurfgeschichte.
    Nochmal, ganz herzliche Glückwünsche.

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