Barky wird longiert

Longieren – damit habe ich immer im Kreis laufende Pferde an der Longe verknüpft. Das geht auch mit Hunden? Aber wofür soll das gut sein? Diese Fragen stellte ich mir, als ich das erste Mal in unserer Hundeschule Pfötchenuni vom Longieren der Hunde gehört habe.

Tatsächlich funktioniert das Longieren der Hunde etwas anders als das der Pferde:

Der Mensch steht im Zentrum des Longierkreises und steuert den Hund sowohl durch Stimme als auch durch Körpersprache. Der Hund befindet sich außerhalb des Kreises, muss diese Distanz aufrechterhalten und nonstop auf seinen Menschen achten. Durch die hohe Konzentration, die der Hund leisten muss, eignet sich das Longieren hervorragend für Hunde, die u. a. Unsicherheiten im Umgang mit Artgenossen zeigen oder ein hohes Erregungslevel aufweisen. Also perfekt für meinen kleinen unruhigen Barky.

Anfangs habe ich Barky an der Leine am Rand des Kreises entlang geführt, ich innen, er außen. Erstmal musste er ja verstehen, was ich überhaupt von ihm möchte. Schnell hat er kapiert, dass er angeraunzt wird, wenn er in den Kreis hinein läuft und dass er tolle Bestätigung bekommt, wenn er sich friedlich außen am Kreis entlang bewegt. Hatte ich schon erwähnt, dass Kromfohrländer schnell lernen??? Das Longieren fördert die Bindung zwischen Hund und Mensch ungemein, das war einer DER Gründe, warum ich mich für Barky dazu entschieden habe, das mal auszuprobieren.

Wenn der Hund das Grundprinzip kapiert hat und befolgt, dann können zusätzliche „Bausteine“ eingebaut werden:
– Richtungswechsel
– Tempowechsel
– Hürden
– Tonnen, um die herumgelaufen werden muss
– eine offene Stelle am Kreis (z.B. mit Slalomhütchen)
– ein zweiter Kreis, wobei dann von einem in den anderen gewechselt wird
– ein zweiter Hund am gleichen Kreis

Diese zusätzlichen Dinge werden nach und nach trainiert und damit ist Barky richtig schön ausgelastet – ich übrigens auch, denn jeder Baustein wird ja auch wieder mit einem neuen Kommando aufgebaut, wobei ich mir dann sowohl Kommando als auch Körperbewegung merken muss.

Damit wir auch zuhause üben können, habe ich mal einen Longierkreis in unserem Garten aufgebaut, wie man sieht geht das auch mit sehr einfachen Mitteln:

In diesem Video läuft Barky konzentriert am Kreis entlang, während Nachbars Schäferhund am Zaun kläfft. Genau diese Gelassenheit ist es, die ich fördern möchte. Barky soll andere kläffende Hunde ignorieren und ruhig „seine Arbeit“ erledigen und seine Aufmerksamkeit auf mich richten. Wie ihr seht, funktioniert das inzwischen sehr gut.

Das Longieren hat uns in Hinsicht auf Barkys Pöbelei anderen Hunden gegenüber ein gutes Stück weitergeholfen. Es hat seine Bindung zu mir gestärkt, er hat gelernt, sich auch unter Ablenkung auf mich zu konzentrieren und manchmal merkt man wirklich, wie gut es ihn auslastet, denn nach dem Longieren zeigt Barky sich immer sehr entspannt und zufrieden. Also los, probiert es mit euren Hunden auch mal aus, es ist nicht so kompliziert und sicher findet ihr in eurer Umgebung auch einen Trainer, bei dem ihr die Grundlagen erlernen könnt.

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